In zweiter Reihe in einem Wohngebiet mit sehr heterogener Bebauung, zentrumsnah in der Stadt Mindelheim, wurde das Haus der Familie K. als zeitlose Wohnskulptur in das weitläufige Grundstück und den vorhandenen Pflanzen- und Baumbestand eingebettet. Auf dem zurückgesetzten Erdgeschoss, dessen Fassaden aus großzügigen Glasflächen und dunkelgrauen Putzflächen bestehen, liegt das schwebend wirkende Obergeschoss mit seinen strahlend weißen Außenwänden. Durch auskragende Dachscheiben wird das Obergeschoss mäanderartig mit dem Baukörper der Doppelgarage zu einer Einheit verknüpft. Die Sichtbetonwand der Hofmauer rundet das Ensemble ab und bildet gleichzeitig einen Sichtschutz zur westlich angrenzenden Bebauung.
Das Gebäude verbindet sich durch die raumhohen, rahmenlosen Verglasungen und die auskragenden Deckenuntersichten des Obergeschosses fließend mit dem Außenraum. Die Grenzen zwischen innen und außen verschwimmen. Darüber hinaus stellt das auskragende Obergeschoss einen idealen Sonnenschutz für die großflächigen Verglasungen des Erdgeschosses dar.
Im Gegensatz zum Erdgeschoss, das sich nach Süden hin komplett öffnet, handelt es sich beim Obergeschoss mit seinen Lochfassaden um einen schützenden Körper, der die Kinderzimmer, die Schlafzimmer, Bad und Sauna beherbergt.
Durch die Reduktion der Erschließungsflächen auf das notwendige Minimum, war es möglich, das Raumprogramm auf verhältnismäßig kleiner Fläche umzusetzen. Sämtliche Aufenthaltsräume wirken großzügig, weitläufig und lichtdurchflutet.
Bei dem Wohnhaus handelt es sich um ein Effizienzhaus-55 mit minimalem Energiebedarf. Die benötigte Energie wird durch eine hocheffiziente Wärmepumpe zur Verfügung gestellt. Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung sorgt dafür, dass Lüftungswärmeverluste weitestgehend vermieden werden können. Ergänzt wird die Anlagentechnik durch einen Kaminofen, der es ermöglicht, das Gebäude zusätzlich und regenerativ zu beheizen.